Journalistentreff

Riesenlift für Schiffe

21.06.2017

Bei herrlichem Wetter traf sich zwölf Journalisten vor allem aus der Region Magdeburg Anfang Juni im Schiffshebewerk Rothensee. Dieses befindet sich im nördlichsten Zipfel der Landeshauptstadt und grenzt an den Bördekreis. Bei der Besichtigung des Denkmals gab es reichlich technische und historische Details über das 1938 errichtete Bauwerk. Gemeinsam mit der Schleuse Niegripp bildet es, nach Plänen von Rudolf Musäus errichtet, den älteren Teil des Wasserstraßenkreuzes Magdeburg. In Riesenlift der Anlage (85 Meter lang, 12,2 Meter breit) können Schiffe mit einem Gewicht von bis zu 1.000 Tonnen vom Mittellandkanal in die Elbe verfrachtet werden. 1938 ging das Schiffshebewerk in Betrieb. In nicht einmal fünf Jahren hatte es die Magdeburger Gruson-Werk AG errichtet. Herzstück der inzwischen zum technischen Denkmal avancierten Anlage ist der Trog mit einem Gewicht von 5.400 Tonnen. Je nach Wasserstand wird er zwischen 11 und 18 Metern gesenkt oder gehoben. Aufnehmen kann er Schiffe von bis zu 81 Metern Länge. Zwei Stahlschwimmer, ihr Durchmesser beträgt 10 Meter und ihre Höhe 35 Meter, sorgen für den Gewichtsausgleich. Acht Elektromotoren mit jeweils 44 Kilowatt Leistung sind für den Antrieb zuständig. Regelmäßig passieren heute noch Schiffe der Weißen Flotte sowie Sportboote die Anlage, während die Binnenfrachter heute fast ausschließlich die parallele Sparschleuse, die 2002 in Betrieb ging, nutzen.  Detlev Duckstein von der Magdeburger Urania, Bauingenieur i.R. und lebenslang bestens mit den Abläufen und Herausforderungen am Wasserstraßenkreuz vertraut, wusste auf alle Fragen anschauliche und detaillierte Antworten. Er erläuterte der Sinn der benachbarten so genannten Sparschleuse, welche Kräfte in der Vertikalen und der Horizontalen beim Heben oder Öffnen wirken, wie die vier Gewindespindeln arbeiten und warum mit relativ wenig Energie große Hubleistungen erbracht werden.  Anschließend trafen sich ein Teil der DJV-Mitglieder, die zum Teil aus Blankenburg und Halle angereist waren, im Biergarten der Waldschänke in Hohenwarthe am östlichen Elbufer zum Gedankenaustausch und journalistischen Fachsimpeln. Dabei trugen mehrere Teilnehmer auch aus eigenem Erleben und Erinnern Geschichten zum Thema bei. Insgesamt ein gelungener Abend, bei dem weder die Wissens- noch die Nahrungsaufnahme zu kurz kamen. 
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