Schock

MZ kündigt Sekretärinnen und gliedert Sportseiten aus

21.06.2017

Großer Schock für die Sekretärinnen der Mediengruppe Mitteldeutsche Zeitung. Ihnen wurde in dieser Woche von der Geschäftsführung völlig überraschend gekündigt. Betroffen sind davon nach Informationen des DJV 21 Sekretärinnen in den Außenredaktionen, sowie drei im Service-Center in Halle, welches geschlossen werden soll. Zwar sollen die Gekündigten die Möglichkeit erhalten, sich wieder im Haus zu bewerben. Auf welchen Posten und zu welchen Konditionen ist aber noch nicht bekannt. Es lässt sich vermuten, dass die Konditionen schlechter sein werden als die bisherigen. Für einen Großteil der Kolleginnen bietet das Unternehmen aber keine Weiterbeschäftigungsmöglichkeit an. Der DJV-Landesverband Sachsen-Anhalt kritisiert dieses Vorgehen scharf. Viele der Sekretärinnen waren mehr als 25 Jahre in dem Unternehmen tätig. Einige von ihnen haben nur noch wenige Jahre bis zur Rente. DJV-Landesvorsitzender Uwe Gajowski spricht von einer „völlig verfehlten Politik der Geschäftsführung.“ Weiter sagte er: „Seit Jahresbeginn trennte sich die MZ-Chefredaktion von der Mitarbeit Freier Fotografen, die teilweise seit Jahrzehnten für das Unternehmen tätig waren, in recht rüder Weise, die lokalen Honorartöpfe wurden drastisch verkleinert. Bereits dies führte zu einer weiteren Arbeitsverdichtung bei den fest angestellten Redakteuren. Auf die wird nach der Kündigung der Redaktionssekretärinnen weitere Arbeit zukommen. Natürlich werden Geschäftsführung und Chefredaktion ihre Entscheidung rechtfertigen und unisono das Lied von einer besseren Zeitung mit weniger Mitarbeitern singen. In Namen der betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und auch der Leserinnen und Leser fordere ich Geschäftsführung und Chefredaktion auf, diesen Irrweg aufzugeben, denn sie sind auf dem besten Weg, den Ast abzusägen, auf dem sie sitzen.“ Die bei der Layoutumstellung der MZ vor wenigen Wochen „eingesparten“ lokalen Veranstaltungstermine, die von den Redaktionssekretärinnen erfasst wurden, ließen bereits vermuten, dass die Geschäftsführung der Mediengruppe Halle die Entlassung der Sekretärinnen vorbereitete. Dies hat sich aus Sicht des Landesvorsitzenden nunmehr leider bewahrheitet. Der DJV-Landesverband betrachtet die Kündigungen auch deshalb sehr kritisch, weil dadurch eine weitere Mehrbelastung der Redakteure und Reporter zu erwarten ist. Schon Anfang des Jahres hatte die Mediengruppe Mitteldeutsche Zeitung die Honorare für die freien Mitarbeiter und Fotografen extrem zusammengestrichen, was zulasten der Festangestellten und letztlich auch zulasten der Qualität des Blattes geht. So klagen in vielen Redaktionen immer mehr Reporter und Redakteure über die hohe Arbeitsbelastung, viele Überstunden, ständig werdende Mehrarbeit, und frei gewordenen Stellen, die nicht wieder oder „nur“ mit Pauschalisten oder Volontären besetzt werden. Inzwischen müssen die Reporter auch zunehmend die Aufgaben der Fotografen mit übernehmen, wenn diese Urlaub haben, krank sind oder anderweitig nicht zur Verfügung stehen.
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